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Da gibt es die kritischen Stimmen einerseits, die grosse Probleme und Schwierigkeiten auf uns zukommen sehen.
Dann gibt es die Ueberschwenglichen, die einfach jede Art von Veraenderung gut heissen.
Aber es gibt auch diejenigen, die von beiden Haltungen wenig halten. Dialektische Noergler, sozusagen.
Und als letztes die Art von Leuten, die versuchen zwischen den unterschiedlichsten Positionen zu vermitteln und dabei besonnen abwaegen.

Wie auch immer.
Wenn man als fuenfjaehriges Kind bei Nacht die Grenze Polen-Deutschland passiert, zu einer Zeit als die DDR nicht Nostalgie, sondern einen klar definierten Staat umriss, wenn von den Grenzwachtuermen grelles Licht auf die Wartenden faellt, Uniformierte mit Hunden und geschultertem Gewehr die Eltern nach versteckten Waffen und Munition fragen und das Kind mit argwoehnischem Blick mustern, dann ist diese Erfahrung in jedem Fall praegend - sie brennt sich ein.

Rueckblickend freue ich mich besonders fuer Polens Beitritt.
Ich hebe ein Glas mit Wodka und sage: Na zrdowie!

Wie es jedoch tatsaechlich verlaufen wird - das zeigt sich schon noch und hoffentlich rechtzeitig.

Das Zentrum von Troy scheint die Mall zu bilden.
Riesig, dieses Ding.

Nach vier Stunden und dutzenden von Geschaeften, erfaehrt man einen neuen Sinn fuer Konsum.
Die Mall ist nicht nur ein uebergrosses Gebaeude. Es ist zugleich ein Markenzeichen, beinahe ein kulturelles. Und es ist ein soziales Zentrum. Dort trifft man sich mit seinen Freunden, da findet sich die gesamte Familie zum Einkaufen ein. Dort kann man entspannen und essen. Dort findet man das Zentrum, das in fast jeder europaeischen Stadt vorhanden ist, welches hier aber gaenzlich fehlt und nun durch ein scheinbares, kuenstliches ersetzt wird.

Dann sitzt man halt auf einer Bank, schaut auf eine zehn Meter hohe Palme die mitten in einem der Gaenge gepflanzt ist und wundert sich gar nicht mehr. Irgendwie hat das etwas Natuerliches.
Im Nachhinein.

...herumknueppeln, waehrend alle in der Kirche sind, macht Spass.

Dieses Bild liegt mittlerweile etliche Monate zurueck.

Ich denke, ich stellte es Anfang letzten Jahres fertig.
Auf dem Bild ist ein Freund von mir zu sehen.

In den letzten Wochen dachte ich oefters an ihn.

Die alten Zeiten - ihr wisst schon.

Benjamin

Das Semester ist nun tatsaechlich ueberstanden...Arbeit gibt es dennoch genuegend, doch der groesste Anteil ist vollbracht.

Holt die Glaeser und den Wein.

Es ist Zeit.

Sein Grab befindet sich in einer der Kirchen in Venedig.
Gleich gegenueber dem Marmorungetuem von Tizian.
Canova

Stendhal, Heine und Baudelaire - und sonst erst mal gar nichts.

Ach ja, nicht zu vergessen: Tieck.

Es ist wieder mal an der Zeit Venedig zu besuchen.
Zwar ist dies im Augenblick Schwaermerei, aber vielleicht gelingt es innerhalb der naechsten Monate.

Venedig hat etwas an sich, das man als kafkaesk beschreiben koennte.
Die Stadt ist auf den zweiten Blick ein Labyrinth mit eigener Logik.
Als Tourist bleibt man lieber in der Naehe von San Marco, oder weil es einem zu heiss und ueberfuellt ist, am besten gleich in dem Boot, in dem man angekommen ist. Man kann ja auch seine Kinder losschicken, damit diese Postkarten kaufen - oder die eigene Frau.

Denke ich an Venedig zurueck, so kommt mir als erstes Waesche in den Sinn. Die wird in der Regel aus den Fenstern gehaengt oder vor dem Haus zum Trocknen aufgestellt. Und verlaeuft man sich in einer der Gassen so kann es vorkommen, dass ausser einigen Kleidungsstuecken und Handtuechern nichts anderes ausfindig zu machen ist.
Dann steht man da zwischen broeckelnden Hausfassaden, die Kamera in der einen, den Stadtplan in der anderen Hand und vor sich lautlose Bewegungen des Stoffes und das Anklingen von Wellen auf dem Wasser des Kanals.
Venedig

Bin Laden gibt es jetzt auch auf Deutsch.
Einfach mal hier nachlesen.

Meine Vermieterin hat sich gestern einen amerikanischen Film ueber die Verstrickung der katholischen Kirche in die Deportation von Juden und politischen Gefangenen im Dritten Reich angesehen.
Es kann auch sein, dass es eine internationale Produktion war, da einige deutsche Schauspieler mitwirkten.
Merkwuerdig und nicht ganz ernstzunehmend ist es dann insbesondere, wenn amerikanische Schauspieler Englisch mit deutschem Akzent sprechen. Dabei ist mir eine Form von hierarchischer Anordnung aufgefallen: je wichtiger ein Charakter fuer die Handlung des Films, desto besser sein Englisch.
Schliesslich will man verstehen, was der Schurke zu sagen hat.

Unterhaltsam wird es in den Momenten, in denen die Schauspieler die Regel brechen und tatsaechlich deutsch sprechen.
Dann wird entweder auf Deutsch geschrien oder gesungen.
Beispiele fuer beide Kategorien:
1) "Achtung!" oder "Was soll das?!"

2) "Stille Nacht" oder (und das konnte ich mir nicht so ganz erklaeren) "Der froehliche Wanderer".

Nein, ich habe mich nicht verschrieben.
"Odysee anstatt Odyssee", da letzteres im Netz recht oft vertreten ist.
Ausserdem hat es mir das "see" angetan.

Spanien zieht sich zurueck - meine Glueckwuensche, Herr Bin Laden.
Oder aber:
Zapatero ist clever und sein Handeln ist keine direkte Reaktion auf die Terroraktionen in seinem Land, sondern stattdessen der Versuch Bush weiter ins Abseits zu bringen, den Druck auf ihn zu erhoehen und so seine Wiederwahl zu erschweren. Letzteres ist riskant und ebenfalls fragwuerdig.

Diese Seite versucht seit einiger Zeit so viele Leute wie moeglich aus den unterschiedlichen demokratischen Lagern zu mobilisieren, um ein aehnliches Durcheinander wie bei der letzten Wahl mit Gore und Bush zu vermeiden. Explizit wird von den beiden Gruendern dieses Projekts darauf hingewiesen, dass man vor allem die Teile der Bevoelkerung erreichen moechte, die sich in der Regel in keiner Verantwortung sehen oder durch die Wahlkampagnen nicht erreicht werden oder sich nicht angesprochen fuehlen (und bei der hier eingesetzten Informationspolitik fallt das auch nicht besonders schwer).
Jeder ist aufgerufen seinen Beitrag zu leisten und so wurden gestern in mehreren Staedten Backwaren verkauft, wobei das Geld dann in Form einer Spende an moveon.org weitergeleitet wird.
Kuchen und Plaetzchen konnte jeder zum Verkauf bieten, soweit diese selbst hergestellt waren.

Ich hatte einen cup cake, der mit einer Sahne-Kokos Mischung und einer kleinen amerikanischen Fahne verziert war.
Kuchen fuer Kerry.

Um 9:30 Uhr im mexikanischen Restaurant.
Zwei Teller mit Gemuese, Reis, eine wuerzige Sauce, Salat, Huehnerfleisch, Tortillas.

Einige Tische weiter bestellt ein Mann eine Suppe und trinkt dazu ein Bier.
Viva México!

Gluecklicherweise fanden wir noch ein wenig Zeit, um wenigstens im Getty herumzuspazieren. Eine der Ausstellung die wir besichtigten, war die aktuelle Fotoausstellung unter dem Titel: Photographers of Genius.
Obwohl der Titel unnoetigerweise die Problematik des Begriffs des Genius zum Thema macht, war es eine kleine, aber in weiten Teilen sehr gut organisierte Ausstellung. Man Ray und Sander durften natuerlich nicht fehlen, was auch verstaendlich ist. Interessanter war es dagegen fuer mich endlich mal ein Original von Hill & Adamson zu sehen und dann einige aeusserst kuriose Fotographien von Weegee. Ueberrascht hatten mich die ausgewaehlten Beispiele von Stieglitz. Drei Portraits von Georgia O'Keeffe, die vor allem eines gemeinsam hatten: den Gestus von Koerper und Hand.

 

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