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PAX AMERICANA

Neue Installationen auf der Michigan Ave., das Auskundschaften von Bars, zahlreiche Mojitos und Geschichten unbekannter Personen, Dominospiele, noch mehr Sushi, Kaffee, Cinnamon Rolls und polnische Gesichter bei IKEA, im Auto Richtung Downtown, dann von Illinois nach Indiana und Michigan, Shoppen im Krogers, Gemuese am Abend. Ein Kuss. Schlafengehen.

Im neu eroeffneten Sushirestaurant.
Wir sitzen an der Bar und es wird uns ein Teller mit unterschiedlichen Variationen gereicht. Der Bedienung faellt der Streuer mit scharfen Zeug um und landet auf dem Teller. Als Entschuldigung gibt es eine zusaetzliche Portion mit extra scharfem Thunfisch.

Am naechsten Tag im selben Restaurant.
Die Bedienung reicht uns den bestellten Teller und niest.
Als Entschuldigung gibt es eine geschaelte Orange.

Ich denke, ich muss bald wieder dort hin um zu erfahren was noch alles passieren kann.

"Sag mal, wo hast du diese roten Schuhe her?"
"Aus Deutschland."
"Die sehen wirklich bequem aus."
Etwas spaeter.
"Ich habe gestern 'Mean Girls' gesehen. Rosy denkt, dass er rassistisch ist. Ist er nicht. Er ist einfach nur witzig. Es werden halt dumme Dinge gesagt."
Newsweek. Bush und Kerry bereiten sich vor.
Ich bin Nummer neun in der Reihe der Wartenden und bin gleich dran.
Ein Kunde kommt rein.
"Wuerden Sie sich bitte vorne am Eingang eine Nummer nehmen."
Antwort des Kunden:"Cool."
"Es wird ein wenig dauern. Vielleicht 20 bis 25 Minuten."
"Dann geh ich nochmal raus."
"Ja, kommen Sie einfach spaeter wieder."
Ich bin an der Reihe.
"Wie moechtest du die Haare geschnitten haben?"
"Kurz."

Draussen, gleich nebenan und auch gegenueber ist man in allgemeiner Partylaune. Da wird gebruellt und geschrien, um der eigenen Freude und Verwunderung ueber den erreichten Pegel Ausdruck zu verleihen. In diesem Sinne: Cheers!

"Und wo halten Sie sich auf?"
"Bei Freunden."
"Haben Sie deren Telefonnummer?"
"Ja, einen Moment."
Ich gebe ihm die Nummer.
"Wer wohnt dort, was sind die Namen?"
Ich nenne die Namen.
"Wohnt ausser ihnen noch jemand dort?"
"Nein."
"Herr W., wie lange bleiben Sie dort?"
"Vier Wochen."
"Herr W., kann es sein, dass Sie so lange Ferien haben?"
"Ja, das Semester beginnt nicht vor Ende Oktober."
"Willkommen in den Vereinigten Staaten. Ich wuensche Ihnen einen guten Aufenthalt."
Die neuen Richtlinien der 'Homeland Security' als praktische Anwendung.

Hier findet sich eine weitere Neuentdeckung. Reinhoeren lohnt auf jeden Fall.

Diesmal soll es ueber Genf gehen. Dort war ich bislang noch nicht.
Die Koffer sind bereits in Warteposition.

"We're flowing together, until I can't tell you from myself."

Hier geht es in zwei Tagen hin.

Es gibt ein sehr beliebtes Restaurant in Columbia, welches mehrere Male ausgezeichnet wurde und mittlerweile offiziell als bester Barbeque-Ort im Sueden gilt.

Jedoch hat Mr. Maurice, der Geschaeftsfuehrer, eine Schwaeche.
Er haengt sehr an seinen verkitschten und zum Teil populistischen Schwaermereien eines vergangenen und besseren Suedens.

Mr. Maurice sorgte bisher mehrere Male fuer Aerger und Aufregung. So bestand er darauf die Flagge der Konfoederation - wie man auch auf seiner web-Seite sehen kann - neben seinem Restaurant zu hissen. Nach einigem Hin und Her einigte man sich darauf, dies nur zu erlauben soweit die amerikanische und die Flagge South Carolinas hinzugenommen wuerden. Mr. Maurice stimmte zaehneknirschend zu.

Ein weiteres Problem mit Mr. Maurice ist, dass er es nicht bei seinem Essen belassen kann, sondern dass er zudem der Ansicht ist politisch aktiv sein zu muessen. Und so haeufen sich im Eingang des Restaurants stapelweise Publikationen an:
Der US-Buergerkrieg - wie er wirklich war. Martin Luther King - wer er wirklich war. Der Vietnamkrieg - wie er eigentlich war.
Mr. Maurice ist Republikaner, glaeubig, traditionsbewusst, unglaublich verbohrt und zweifelsohne paranoid.

Sein Essen ist ausgezeichnet.
Doch sogar zum Teller und Besteck bekommt man eine Blatt voller Unsinn gereicht. Der Titel der Publikation:
"The World of President Jackson" (und wie sie eigentlich war)

Ein Zitat daraus liest sich folgendermassen:
"1814 - Jackson commands 2000 volunteers in a campaign against the Creek Indians. (The Creek had massacred several hundred settlers at Fort Mims.) Jackson allows all Creek women and children to cross the Tallapoosa River prior to starting the battle. Almost the entire 800 Indian force of braves are wiped out."

Guten Appetit.

 

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