Ich kannn nicht einschaetzen inwieweit diese Band bekannt ist, zumindest zaehle ich sie zu einer handvoll persoehnlicher Neuentdeckungen, die mich begeistern.
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K. rief mich heute an und erwaehnte unter anderem, dass sie ueber die 12 heute im Irak getoeteten Marines taurig sei. Man denke an ihre Familien. Ich weiss nicht, wie ich dem gegenueber empfinden soll. Schadenfreude ist auf jeden Fall mehr als unangebracht.
Auf einem der TV-Sender werden am Ende der Nachrichten die gefallenen Soldaten mit Foto, Namen, Alter und Herkunft eingeblendet. Ohne Ton. Jeden Tag. In der Regel ist kaum einer aelter als Anfang 20.
Auf einem der TV-Sender werden am Ende der Nachrichten die gefallenen Soldaten mit Foto, Namen, Alter und Herkunft eingeblendet. Ohne Ton. Jeden Tag. In der Regel ist kaum einer aelter als Anfang 20.
Keats79 - am Dienstag, 6. April 2004, 23:04 - Rubrik: Im Osten nichts Neues
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Ich sprach soeben mit meinem Vermieter und dieser berichtete mir erleichtert, dass sein Stiefsohn aus Bagdad abgezogen wurde. Er war dort laenger als ein Jahr stationiert und ist nun in Kuweit, von wo aus er sich auf den Heimweg begeben wird.
Ich erinnere mich, als meine Vermieter im vergangenen Jahr ein Weihnachtsgeschenk von ihrem Sohn erhielten. Es war eine runde, mit traditionellen Motiven verzierte Messingplatte und in der Mitte war eine Moschee abgebildet, die unweit von Bagdad liegt und aus der Zeit Mesopotamiens stammt. Die Abbildung dieser Moschee aehnelte Bruegels Bild "Der Turmbau zu Babel".
Einige Tage spaeter fand ich den Brief, den ihr Sohn dem Geschenk beigefuegt hatte, im Wohnzimmer auf dem Tisch.
Natuerlich fuehre ich hier keine Zitate aus dem Brief an, sondern versuche das wiederzugeben, woran ich mich noch erinnere.
In diesem Brief schreibt der Sohn meiner Vermieterin, welcher als Offizier einer US-Infanterieeinheit in Bagdad stationiert war, wie er zu einem einheimischen Kuenstler ging und da es an Material fuer eine solche Platte fehlte, er diesem Kuenstler die Huelsen von verschossener Munition, die jener dann einschmolz, mitbrachte.
Des weiteren berichtet er von der Sinnhaftigkeit seiner Mission, da damit die Demokratie eben solchen Leuten zugute kommt, wie dem Kuenstler, die nun eine neue Art von Freiheit geniessen und sich in dieser ausdruecken koennen.
Der Brief endet mit den Saetzen:
Ich bin stolz hier zu sein und meinem Land jenseits seiner Grenzen zu dienen. Moege Gott mit euch sein.
Ich erinnere mich, als meine Vermieter im vergangenen Jahr ein Weihnachtsgeschenk von ihrem Sohn erhielten. Es war eine runde, mit traditionellen Motiven verzierte Messingplatte und in der Mitte war eine Moschee abgebildet, die unweit von Bagdad liegt und aus der Zeit Mesopotamiens stammt. Die Abbildung dieser Moschee aehnelte Bruegels Bild "Der Turmbau zu Babel".
Einige Tage spaeter fand ich den Brief, den ihr Sohn dem Geschenk beigefuegt hatte, im Wohnzimmer auf dem Tisch.
Natuerlich fuehre ich hier keine Zitate aus dem Brief an, sondern versuche das wiederzugeben, woran ich mich noch erinnere.
In diesem Brief schreibt der Sohn meiner Vermieterin, welcher als Offizier einer US-Infanterieeinheit in Bagdad stationiert war, wie er zu einem einheimischen Kuenstler ging und da es an Material fuer eine solche Platte fehlte, er diesem Kuenstler die Huelsen von verschossener Munition, die jener dann einschmolz, mitbrachte.
Des weiteren berichtet er von der Sinnhaftigkeit seiner Mission, da damit die Demokratie eben solchen Leuten zugute kommt, wie dem Kuenstler, die nun eine neue Art von Freiheit geniessen und sich in dieser ausdruecken koennen.
Der Brief endet mit den Saetzen:
Ich bin stolz hier zu sein und meinem Land jenseits seiner Grenzen zu dienen. Moege Gott mit euch sein.
Keats79 - am Montag, 5. April 2004, 17:53 - Rubrik: Im Osten nichts Neues
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Will Oldham traegt wieder Bart. Steht ihm gut.
Ansonsten hatte er einen pinken Kapuzenpulli oder sagen wir mal ein hooded sweatshirt, die dazu passenden pinken Baumwolltrainingshosen und Flipflops.
Eigentlich hatte ich vorgehabt an dieser Stelle Fotos vom Auftritt vorzustellen, doch daemlicherweise hatte niemand daran gedacht einen Fotoapparat mitzunehmen. Das kann man eigentlich gar nicht entschuldigen, es ist aber nun mal wahr.
Vor dem offiziellen Tourbeginn von Bonnie Prince Billy entschied sich Will Oldham einer Einladung des DIA in Detroit nachzukommen und dort aufzutreten. Er kam ohne Band und mit Gitarre. Da der Auftritt im Museum stattfand - im sogenannten Diego Rivera Court, in dem die Wandmalereien Anfang der 30er vom mexikanischen Kuenstler Rivera im Auftrag von Ford ausgefuehrt worden waren - gab es Will Oldham umsonst. Eintritt frei, hereinspaziert.
Das Publikum war daher besonders gemischt. Familien mit Kindern, Maennergruppen in ihren 40ern, mit Ohringen und zu engen T-Shirts, Museumsbesucher die Kultur erleben wollten, die uebliche Indiebelegschaft, vereinzelte Charaktere aus dem Ersatzteillager der 70er und ganz normale Buerger Detroits und Umgebung.
Will Oldham spielte zwei Sets. Um 18:30 gings los und er heulte und sang bis ca. 19:15. Also eine gute Dreiviertelstunde.
I have a new partner, If you have noone..., Stable Will und andere. Dann eine Pause bis 20 Uhr. Man konnte, wie immer an solchen Orten ueblich, ueberteuerten Wein und mittelmaessiges Bier kaufen. Formierte sich in kleinen Diskussionsgrueppchen, sah sich die haengenden Bilder an, befand die fuer scheisse, interessant, oder halbwegs gelungen, machte paar Kommentare wie: "Ach, das ist doch von Soundso.", oder: "Das passt da ja nun wirklich nicht hin." und spielte paar Runden "Rate-den-Kuenstler".
Nuesse gabs dort auch. Lecker.
Das zweite Set dauerte von 20 bis ca. 21:15 oder etwas laenger. Will Oldham genoss den Auftritt, machte einige Bemerkungen ueber seine Lieder, zog kurz ueber Mel Gibsons "The Passion" her und trug eine wirklich wunderbare Ansammlung an Liedern (zumeist von Palace und Will Oldham - nur einige wenige von Bonnie) vor den ca. 100 Leuten vor.
Ich aergerte mich jedesmal ueber meine nicht vorhandene Kamera, sobald jemand ein Foto schoss - so ein Pech.
Nach dem Konzert fuhren wir nach Dearborn, um zu essen. Wir verfuhren uns natuerlich, kurvten fast eine Stunde durch die Stadt, bis wir dann endlich das Restaurant fanden.
Das Essen jedoch entlohnte die Muehen des Verfahrens.
Ansonsten hatte er einen pinken Kapuzenpulli oder sagen wir mal ein hooded sweatshirt, die dazu passenden pinken Baumwolltrainingshosen und Flipflops.
Eigentlich hatte ich vorgehabt an dieser Stelle Fotos vom Auftritt vorzustellen, doch daemlicherweise hatte niemand daran gedacht einen Fotoapparat mitzunehmen. Das kann man eigentlich gar nicht entschuldigen, es ist aber nun mal wahr.
Vor dem offiziellen Tourbeginn von Bonnie Prince Billy entschied sich Will Oldham einer Einladung des DIA in Detroit nachzukommen und dort aufzutreten. Er kam ohne Band und mit Gitarre. Da der Auftritt im Museum stattfand - im sogenannten Diego Rivera Court, in dem die Wandmalereien Anfang der 30er vom mexikanischen Kuenstler Rivera im Auftrag von Ford ausgefuehrt worden waren - gab es Will Oldham umsonst. Eintritt frei, hereinspaziert.
Das Publikum war daher besonders gemischt. Familien mit Kindern, Maennergruppen in ihren 40ern, mit Ohringen und zu engen T-Shirts, Museumsbesucher die Kultur erleben wollten, die uebliche Indiebelegschaft, vereinzelte Charaktere aus dem Ersatzteillager der 70er und ganz normale Buerger Detroits und Umgebung.
Will Oldham spielte zwei Sets. Um 18:30 gings los und er heulte und sang bis ca. 19:15. Also eine gute Dreiviertelstunde.
I have a new partner, If you have noone..., Stable Will und andere. Dann eine Pause bis 20 Uhr. Man konnte, wie immer an solchen Orten ueblich, ueberteuerten Wein und mittelmaessiges Bier kaufen. Formierte sich in kleinen Diskussionsgrueppchen, sah sich die haengenden Bilder an, befand die fuer scheisse, interessant, oder halbwegs gelungen, machte paar Kommentare wie: "Ach, das ist doch von Soundso.", oder: "Das passt da ja nun wirklich nicht hin." und spielte paar Runden "Rate-den-Kuenstler".
Nuesse gabs dort auch. Lecker.
Das zweite Set dauerte von 20 bis ca. 21:15 oder etwas laenger. Will Oldham genoss den Auftritt, machte einige Bemerkungen ueber seine Lieder, zog kurz ueber Mel Gibsons "The Passion" her und trug eine wirklich wunderbare Ansammlung an Liedern (zumeist von Palace und Will Oldham - nur einige wenige von Bonnie) vor den ca. 100 Leuten vor.
Ich aergerte mich jedesmal ueber meine nicht vorhandene Kamera, sobald jemand ein Foto schoss - so ein Pech.
Nach dem Konzert fuhren wir nach Dearborn, um zu essen. Wir verfuhren uns natuerlich, kurvten fast eine Stunde durch die Stadt, bis wir dann endlich das Restaurant fanden.
Das Essen jedoch entlohnte die Muehen des Verfahrens.
Keats79 - am Montag, 5. April 2004, 15:03 - Rubrik: PAX AMERICANA
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