Im Osten nichts Neues
Man ist zutiefst naiv, wenn man Anstand im Krieg erhofft.
Auch wenn ein Aufschrei des Entsetzens durch die Menge geht; auch wenn die UNO eine Untersuchung fordert:
Dieses Entsetzen begann nicht erst mit den Schuessen, die der US-Soldat auf den Verletzten und offenbar Unbewaffneten abgab, sondern es begann mit der Entscheidung zum Krieg.
Abu Ghraib mag bei dem einen oder anderen gerade mal blasse Bilder hervorbringen und da versucht man erneut zu verstehen, wie der neue 'Zwischenfall' haette verhindert werden koennen.
Ist das ueberhaupt noch einzufordern?
Ist es sinnvoll und vor allem umsetzbar an ein angemessenes Verhalten im Krieg zu denken?
Es ist lobenswert, aber dennoch zweifelhaft.
Im Nachhinein jedoch, ist auch Lob in diesem Zusammenhang fehl am Platz.
Auch wenn ein Aufschrei des Entsetzens durch die Menge geht; auch wenn die UNO eine Untersuchung fordert:
Dieses Entsetzen begann nicht erst mit den Schuessen, die der US-Soldat auf den Verletzten und offenbar Unbewaffneten abgab, sondern es begann mit der Entscheidung zum Krieg.
Abu Ghraib mag bei dem einen oder anderen gerade mal blasse Bilder hervorbringen und da versucht man erneut zu verstehen, wie der neue 'Zwischenfall' haette verhindert werden koennen.
Ist das ueberhaupt noch einzufordern?
Ist es sinnvoll und vor allem umsetzbar an ein angemessenes Verhalten im Krieg zu denken?
Es ist lobenswert, aber dennoch zweifelhaft.
Im Nachhinein jedoch, ist auch Lob in diesem Zusammenhang fehl am Platz.
Keats79 - am Dienstag, 16. November 2004, 15:11 - Rubrik: Im Osten nichts Neues
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Da gibt es die kritischen Stimmen einerseits, die grosse Probleme und Schwierigkeiten auf uns zukommen sehen.
Dann gibt es die Ueberschwenglichen, die einfach jede Art von Veraenderung gut heissen.
Aber es gibt auch diejenigen, die von beiden Haltungen wenig halten. Dialektische Noergler, sozusagen.
Und als letztes die Art von Leuten, die versuchen zwischen den unterschiedlichsten Positionen zu vermitteln und dabei besonnen abwaegen.
Wie auch immer.
Wenn man als fuenfjaehriges Kind bei Nacht die Grenze Polen-Deutschland passiert, zu einer Zeit als die DDR nicht Nostalgie, sondern einen klar definierten Staat umriss, wenn von den Grenzwachtuermen grelles Licht auf die Wartenden faellt, Uniformierte mit Hunden und geschultertem Gewehr die Eltern nach versteckten Waffen und Munition fragen und das Kind mit argwoehnischem Blick mustern, dann ist diese Erfahrung in jedem Fall praegend - sie brennt sich ein.
Rueckblickend freue ich mich besonders fuer Polens Beitritt.
Ich hebe ein Glas mit Wodka und sage: Na zrdowie!
Wie es jedoch tatsaechlich verlaufen wird - das zeigt sich schon noch und hoffentlich rechtzeitig.
Dann gibt es die Ueberschwenglichen, die einfach jede Art von Veraenderung gut heissen.
Aber es gibt auch diejenigen, die von beiden Haltungen wenig halten. Dialektische Noergler, sozusagen.
Und als letztes die Art von Leuten, die versuchen zwischen den unterschiedlichsten Positionen zu vermitteln und dabei besonnen abwaegen.
Wie auch immer.
Wenn man als fuenfjaehriges Kind bei Nacht die Grenze Polen-Deutschland passiert, zu einer Zeit als die DDR nicht Nostalgie, sondern einen klar definierten Staat umriss, wenn von den Grenzwachtuermen grelles Licht auf die Wartenden faellt, Uniformierte mit Hunden und geschultertem Gewehr die Eltern nach versteckten Waffen und Munition fragen und das Kind mit argwoehnischem Blick mustern, dann ist diese Erfahrung in jedem Fall praegend - sie brennt sich ein.
Rueckblickend freue ich mich besonders fuer Polens Beitritt.
Ich hebe ein Glas mit Wodka und sage: Na zrdowie!
Wie es jedoch tatsaechlich verlaufen wird - das zeigt sich schon noch und hoffentlich rechtzeitig.
Keats79 - am Sonntag, 2. Mai 2004, 14:55 - Rubrik: Im Osten nichts Neues
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Bin Laden gibt es jetzt auch auf Deutsch.
Einfach mal hier nachlesen.
Einfach mal hier nachlesen.
Keats79 - am Montag, 19. April 2004, 16:29 - Rubrik: Im Osten nichts Neues
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Spanien zieht sich zurueck - meine Glueckwuensche, Herr Bin Laden.
Oder aber:
Zapatero ist clever und sein Handeln ist keine direkte Reaktion auf die Terroraktionen in seinem Land, sondern stattdessen der Versuch Bush weiter ins Abseits zu bringen, den Druck auf ihn zu erhoehen und so seine Wiederwahl zu erschweren. Letzteres ist riskant und ebenfalls fragwuerdig.
Oder aber:
Zapatero ist clever und sein Handeln ist keine direkte Reaktion auf die Terroraktionen in seinem Land, sondern stattdessen der Versuch Bush weiter ins Abseits zu bringen, den Druck auf ihn zu erhoehen und so seine Wiederwahl zu erschweren. Letzteres ist riskant und ebenfalls fragwuerdig.
Keats79 - am Sonntag, 18. April 2004, 13:28 - Rubrik: Im Osten nichts Neues
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Diese Seite versucht seit einiger Zeit so viele Leute wie moeglich aus den unterschiedlichen demokratischen Lagern zu mobilisieren, um ein aehnliches Durcheinander wie bei der letzten Wahl mit Gore und Bush zu vermeiden. Explizit wird von den beiden Gruendern dieses Projekts darauf hingewiesen, dass man vor allem die Teile der Bevoelkerung erreichen moechte, die sich in der Regel in keiner Verantwortung sehen oder durch die Wahlkampagnen nicht erreicht werden oder sich nicht angesprochen fuehlen (und bei der hier eingesetzten Informationspolitik fallt das auch nicht besonders schwer).
Jeder ist aufgerufen seinen Beitrag zu leisten und so wurden gestern in mehreren Staedten Backwaren verkauft, wobei das Geld dann in Form einer Spende an moveon.org weitergeleitet wird.
Kuchen und Plaetzchen konnte jeder zum Verkauf bieten, soweit diese selbst hergestellt waren.
Ich hatte einen cup cake, der mit einer Sahne-Kokos Mischung und einer kleinen amerikanischen Fahne verziert war.
Kuchen fuer Kerry.
Jeder ist aufgerufen seinen Beitrag zu leisten und so wurden gestern in mehreren Staedten Backwaren verkauft, wobei das Geld dann in Form einer Spende an moveon.org weitergeleitet wird.
Kuchen und Plaetzchen konnte jeder zum Verkauf bieten, soweit diese selbst hergestellt waren.
Ich hatte einen cup cake, der mit einer Sahne-Kokos Mischung und einer kleinen amerikanischen Fahne verziert war.
Kuchen fuer Kerry.
Keats79 - am Sonntag, 18. April 2004, 10:24 - Rubrik: Im Osten nichts Neues
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Ich sprach erneut mit meinen Vermietern.
Wegen der derzeitigen Situation im Irak wird ihr Sohn nicht wie geplant nach Hause zurueckkehren koennen. Er muss mindestens drei bis vier weitere Monate dort verbringen.
Mein Vermieter war aufgebracht. Er lief in der Kueche auf und ab und wiederholte staendig: "Das ist wie Vietnam. Das ist genau wie mit Vietnam."
Wegen der derzeitigen Situation im Irak wird ihr Sohn nicht wie geplant nach Hause zurueckkehren koennen. Er muss mindestens drei bis vier weitere Monate dort verbringen.
Mein Vermieter war aufgebracht. Er lief in der Kueche auf und ab und wiederholte staendig: "Das ist wie Vietnam. Das ist genau wie mit Vietnam."
Keats79 - am Montag, 12. April 2004, 22:37 - Rubrik: Im Osten nichts Neues
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K. rief mich heute an und erwaehnte unter anderem, dass sie ueber die 12 heute im Irak getoeteten Marines taurig sei. Man denke an ihre Familien. Ich weiss nicht, wie ich dem gegenueber empfinden soll. Schadenfreude ist auf jeden Fall mehr als unangebracht.
Auf einem der TV-Sender werden am Ende der Nachrichten die gefallenen Soldaten mit Foto, Namen, Alter und Herkunft eingeblendet. Ohne Ton. Jeden Tag. In der Regel ist kaum einer aelter als Anfang 20.
Auf einem der TV-Sender werden am Ende der Nachrichten die gefallenen Soldaten mit Foto, Namen, Alter und Herkunft eingeblendet. Ohne Ton. Jeden Tag. In der Regel ist kaum einer aelter als Anfang 20.
Keats79 - am Dienstag, 6. April 2004, 23:04 - Rubrik: Im Osten nichts Neues
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Ich sprach soeben mit meinem Vermieter und dieser berichtete mir erleichtert, dass sein Stiefsohn aus Bagdad abgezogen wurde. Er war dort laenger als ein Jahr stationiert und ist nun in Kuweit, von wo aus er sich auf den Heimweg begeben wird.
Ich erinnere mich, als meine Vermieter im vergangenen Jahr ein Weihnachtsgeschenk von ihrem Sohn erhielten. Es war eine runde, mit traditionellen Motiven verzierte Messingplatte und in der Mitte war eine Moschee abgebildet, die unweit von Bagdad liegt und aus der Zeit Mesopotamiens stammt. Die Abbildung dieser Moschee aehnelte Bruegels Bild "Der Turmbau zu Babel".
Einige Tage spaeter fand ich den Brief, den ihr Sohn dem Geschenk beigefuegt hatte, im Wohnzimmer auf dem Tisch.
Natuerlich fuehre ich hier keine Zitate aus dem Brief an, sondern versuche das wiederzugeben, woran ich mich noch erinnere.
In diesem Brief schreibt der Sohn meiner Vermieterin, welcher als Offizier einer US-Infanterieeinheit in Bagdad stationiert war, wie er zu einem einheimischen Kuenstler ging und da es an Material fuer eine solche Platte fehlte, er diesem Kuenstler die Huelsen von verschossener Munition, die jener dann einschmolz, mitbrachte.
Des weiteren berichtet er von der Sinnhaftigkeit seiner Mission, da damit die Demokratie eben solchen Leuten zugute kommt, wie dem Kuenstler, die nun eine neue Art von Freiheit geniessen und sich in dieser ausdruecken koennen.
Der Brief endet mit den Saetzen:
Ich bin stolz hier zu sein und meinem Land jenseits seiner Grenzen zu dienen. Moege Gott mit euch sein.
Ich erinnere mich, als meine Vermieter im vergangenen Jahr ein Weihnachtsgeschenk von ihrem Sohn erhielten. Es war eine runde, mit traditionellen Motiven verzierte Messingplatte und in der Mitte war eine Moschee abgebildet, die unweit von Bagdad liegt und aus der Zeit Mesopotamiens stammt. Die Abbildung dieser Moschee aehnelte Bruegels Bild "Der Turmbau zu Babel".
Einige Tage spaeter fand ich den Brief, den ihr Sohn dem Geschenk beigefuegt hatte, im Wohnzimmer auf dem Tisch.
Natuerlich fuehre ich hier keine Zitate aus dem Brief an, sondern versuche das wiederzugeben, woran ich mich noch erinnere.
In diesem Brief schreibt der Sohn meiner Vermieterin, welcher als Offizier einer US-Infanterieeinheit in Bagdad stationiert war, wie er zu einem einheimischen Kuenstler ging und da es an Material fuer eine solche Platte fehlte, er diesem Kuenstler die Huelsen von verschossener Munition, die jener dann einschmolz, mitbrachte.
Des weiteren berichtet er von der Sinnhaftigkeit seiner Mission, da damit die Demokratie eben solchen Leuten zugute kommt, wie dem Kuenstler, die nun eine neue Art von Freiheit geniessen und sich in dieser ausdruecken koennen.
Der Brief endet mit den Saetzen:
Ich bin stolz hier zu sein und meinem Land jenseits seiner Grenzen zu dienen. Moege Gott mit euch sein.
Keats79 - am Montag, 5. April 2004, 17:53 - Rubrik: Im Osten nichts Neues
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