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Ich sprach soeben mit meinem Vermieter und dieser berichtete mir erleichtert, dass sein Stiefsohn aus Bagdad abgezogen wurde. Er war dort laenger als ein Jahr stationiert und ist nun in Kuweit, von wo aus er sich auf den Heimweg begeben wird.

Ich erinnere mich, als meine Vermieter im vergangenen Jahr ein Weihnachtsgeschenk von ihrem Sohn erhielten. Es war eine runde, mit traditionellen Motiven verzierte Messingplatte und in der Mitte war eine Moschee abgebildet, die unweit von Bagdad liegt und aus der Zeit Mesopotamiens stammt. Die Abbildung dieser Moschee aehnelte Bruegels Bild "Der Turmbau zu Babel".
Einige Tage spaeter fand ich den Brief, den ihr Sohn dem Geschenk beigefuegt hatte, im Wohnzimmer auf dem Tisch.
Natuerlich fuehre ich hier keine Zitate aus dem Brief an, sondern versuche das wiederzugeben, woran ich mich noch erinnere.

In diesem Brief schreibt der Sohn meiner Vermieterin, welcher als Offizier einer US-Infanterieeinheit in Bagdad stationiert war, wie er zu einem einheimischen Kuenstler ging und da es an Material fuer eine solche Platte fehlte, er diesem Kuenstler die Huelsen von verschossener Munition, die jener dann einschmolz, mitbrachte.
Des weiteren berichtet er von der Sinnhaftigkeit seiner Mission, da damit die Demokratie eben solchen Leuten zugute kommt, wie dem Kuenstler, die nun eine neue Art von Freiheit geniessen und sich in dieser ausdruecken koennen.

Der Brief endet mit den Saetzen:
Ich bin stolz hier zu sein und meinem Land jenseits seiner Grenzen zu dienen. Moege Gott mit euch sein.
 

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